Auf die Haltung kommt es an!

By Volker Horbach


Haltung 1x1

Auf welche Haltung kommt es an?

Reden wir über meine Haltung zum Thema X oder über meine Körperhaltung? Genau genommen reden wir über beides. Die körperliche und seelisch emotionale Haltung kann man nicht wirklich von einander trennen.

Ob ich vor Power strotze oder niedergeschlagen rumhänge ist also ein Frage von Körper und Geist! Die jeweiligen Folgen spiegeln sich folglich sowohl auf körperlicher als auch auf emotionaler Ebene wieder.

Ich kann also durch meine emotionale Haltung meine Körperhaltung verbessern und muß aufpassen, mich von meiner schlechten Körperhaltung nicht seelisch herunterziehen zu lassen – ein Potential, das unbedingt zu beachten und positiv zu nutzen gilt.

Starten wir mit einem Experiment:

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an einem Montag beim Frühstück und haben überhaupt keine Lust auf den Job. Sie sind noch müde und denken mit Grauen an die vielen Probleme, die im Büro auf Sie warten.

Emotional sieht es also sehr negativ aus. Von Motivation ist nichts zu spüren und Ihnen eher zum Weglaufen zu Mute als zum Angreifen.

Beobachten Sie jetzt mal Ihre Körperhaltung! Der Kopf ist gesenkt und schwer, die Gesichtsmuskel eingefroren (von Mimik nichts zu sehen), die Schultern hängen herab, Brustkorb flach, Körperspannung gleich Null, runder Rücken und flache Atmung.

Zweiter Teil des Experiments:

Stellen Sie sich vor Sie sind frisch verliebt und haben gerade in Ihren (Traum-) Partner für sich erobert. Wie fühlen Sie sich?

Emotional sind auf einem Höhepunkt. Schmetterlinge schwirren durch Ihren Bauch, Ihr Selbstwertgefühl ist auf dem Höhepunkt, Sie laufen strahlend durch die Gegend und echte Probleme scheint es nicht zu geben oder sind völlig bedeutungslos.

Ihre Körperhaltung strotz vor Kraft. Aufrecht und selbstbewusst, Brust raus – Bauch rein, Schultern leicht zurück, Kopf erhoben und Ausdauertraining für die „Grins-Muskulatur“. Tiefe Atmung und eine Spannkraft, wie Sie „3-Wetter-Taft“ nicht besser versprechen könnte.

Verknüpfung körperlicher und emotionaler Haltung

Fassen wir die Ergebnisse kurz zusammen, die unser kleines Experiment aufgedeckt hat:

  • Weglaufen oder Angreifen – Flucht oder Angriff – hängt von unserer emotionalen Haltung ab
  • Gedankenspiele sorgen für die gleichen körperlichen Reaktionen wie reale IST-Situationen
  • An Ihrer Körperhaltung ist Ihr emotionaler Zustand abzulesen
  • Sie können durch Ihr Denken sofort Ihre Körperhaltung „optimieren“
  • Die Körperhaltung kann Ihren emotionalen Zustand verändern

Schön – und was machen wir nun mit dieser Erkenntnis. Natürlich versuchen wir diese Erkenntnisse positiv für uns zu nutzen, schliesslich wollen wir glücklich und zufrieden leben und körperlich fit sein.

Der Pawlow in uns!

Konditionierung heißt die Devise. Denken Sie an das Experiment des russischen Nobelpreisträgers Iwan P. Pawlow. Er konditionierte einen Hund darauf, eine Futtergabe mit einem Glockenton zu verbinden. Der Speichelfluss setzte sogleich auch dann ein, wenn es kein Futter aber stattdessen „nur“ den Glockenton gab.

Denken Sie an den zweiten Teil des Experimentes und dessen Auswirkung (natürlich können Sie auch ein für Sie besser geeignetes Beispiel denken, z.B. Ihr Sieg bei der Weltmeisterschaft, beruflicher Erfolgsmoment, Geburt der Tochter u.ä.).

Stellen Sie sich solch einen Glücksmoment vor und verknüpfen Ihre Emotion in diesem Moment mit einer unauffälligen Geste, z.B. einem Fingerschnippen.

Wiederholen Sie diese Konditionierung einige Male mit zeitlichem Abstand. Testen Sie sich selbst, in dem Sie in niedergeschlagenen oder lustlosen Momenten mit den Fingern schnippen und die Veränderung Ihrer Körperhaltung beobachten. Sollte es noch nicht funktionieren, wiederholen Sie die Konditionierung (Gedanken – Emotion – Körperhaltung – Fingerschnippen).

Sollten Ihnen das einfach nur wie Quatsch vorkommen, dann beobachten Sie einmal Leistungssportler vor dem Wettkampf. Das Visualisieren, also das mentale Vorwegnehmen einer körperlichen (sportlichen) Aktion, verbunden mit Ritualen, ist nichts anderes als eine Art der Konditionierung.

 

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