Ich esse keinen Käse!

By Volker Horbach


Eingefahrene Wege = Sackgasse?
Eingefahrene Wege = Sackgasse?

Bis zu meinem 30. Lebensjahr habe ich keinen Käse gegessen – es sei denn, es lag eine Pizza drunter! Ich erinnere mich nicht mehr genau, warum ich dieser Überzeugung war, aber eines stand für mich bis dahin fest: Ich esse keinen Käse!

Ich erinnere mich an die Diskussion mit dem Pizza-Bäcker, der Anfang der 90ziger Jahre die erste Pizzeria in unserer Nähe aufmachte und meine Eltern mit mir die große weite Welt testen wollten. Es gab wirklich nichts ohne Käse. Dank des überzeugenden Pizza-Menschen habe ich dann irgendeine runde Scheibe mit Käse bestellt – es hat geschmeckt.

Seit diesem Zeitpunkt habe ich sogar ganz gerne überbackene Sachen gegessen.

Käse in rohem Zustand ging gar nicht. Oftmals hatte ich echte Probleme damit. Zum Beispiel wenn ich Kohldampf schob und es nichts anderes als Käsewürfel gab. Igitt! Und dann mußte ich auch noch so machen, als ob ich keinen Hunger habe!

Dann gab es einen Moment in meinem Leben, an dem sich für mich nicht nur die Abneigung gegen Käse änderte.

Da war sie – meine Traumfrau. Es war eine sehr aufregende Zeit und ich tat wirklich alles, um ihr Herz zu gewinnen. Ich war gefühlsmässig auf gutem Wege. Sie war so faszinierend und ich wollte nur noch eines, nämlich den Rest meines Lebens mit ihr verbringen.

Es war einer dieser wundervollen Momente, als wir uns nach der Arbeit sahen und gemeinsam in einem Lokal saßen. Wir sprachen über Frankreich – ihre große Liebe. Wir bekamen Hunger und wollten uns etwas bestellen. Ich überflog die Speisekarte und hatte meine Wahl schon getroffen, da kam Ihre Frage: Ich hätte Lust auf Käse, aber es gibt nur einen Käse-Teller für Zwei!?

Ich konnte nicht anders, stimmte zu und erwähnte beiläufig, daß ich gar keinen großen Hunger hätte. Der Käse-Teller kam, während ich noch nach einem Ausweg suchte, doch noch satt zu werden.

Sie probierte und lobte den tollen Käse. Probier doch mal, sagte Sie zu mir und ich… habe probiert. Hmm, lecker. Wow, gleich noch einen probieren.

Was soll ich sagen? Ich liebe Käse

Licht am Horizont
Licht am Horizont – neue Perspektiven!

Völlig neue Perspektiven eröffneten sich für mich. Mit einer tollen Frau an einem sonnigen Abend am Meer sitzen und mit dem Blick auf´s Meer einen leckeren Käse und Baguette verspeisen – abgelöscht mit einem Glas guten Rotwein. Das Leben ist soooo schön!

Es ist schon erstaunlich, hätte ich diese Frau nicht kennen gelernt – ich hätte womöglich ein großes Stück Lebensqualität verpasst.

Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte? Es war ein Glaubenssatz, daß ich keinen Käse mag. Ich war gefangen in dieser Überzeugung und kannte noch nicht einmal mehr den Grund dazu. Es war wie eine Sackgasse – ohne Perspektive und ohne Ausweg.

Wie oft höre ich Menschen ihre Glaubenssätze runterbeten. Das kann ich nicht. Das ist nicht mein Ding. Ich mag keinen Spinat. Das habe ich noch nie gekonnt. Bei dir ist das was anderes.

Bei vielen Gelegenheiten im Leben muß ich an Käse denken. Nicht immer ändere ich dann einen Glaubenssatz – doch ich versuche bzw. probiere einfach neue Dinge aus. Was kann schon passieren?

Vielleicht denken Sie demnächst an mich und meine „neue Liebe“. Denken Sie auch mal an all die Dinge, die neu für Sie waren und die Sie gemeistert und lieben gelernt haben.

Das Leben steckt voller tollen Sachen. Lust auf Neues heißt letztendlich Lust auf leben!

Wenn Sie mehr über Glaubenssätze und Dinge – die das Leben verändern können  – wissen möchten, empfehle ich Ihnen unbedingt die Serie
Was uns wirklich zufrieden macht.

 

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