Es ist Mittwoch Abend kurz vor Mitternacht und die Stille der Nacht hat Einzug in das kleine romantische Städtchen mit den vielen Cafés und Kneipen gehalten. Es wäre alles wunderbar, wären da nicht wieder diese Schmerzen, die das Leben zur Qual machen.
Sie kann vor Schmerzen nicht einschlafen und treibt sich deshalb im Internet herum – auf der Suche nach Befreiung, nach etwas was sie selbst und am Besten sofort machen kann.
Zweifel überkommen sie, wenn sie auf dubiosen Seiten die Wunderwaffe angeboten bekommt und im Impressum die Adresse einer Marketing Firma findet.
Das Zweifeln übernimmt die Regie und verdrängt die Hoffnung auf Hilfe aus dem weltweiten Datendschungel.
Sie blickt aus dem Fenster und verliert sich in der Dunkelheit. Plötzlich hat sie eine Idee und macht etwas für sie völlig untypisches.
Gerade bin ich von einer Spätrunde mit Einstein (mein Neufundländer) nach Hause gekommen und freue mich auf die letzten Minuten der Olympia Übertragung aus London. Während gerade das Olympia Telegramm über die heutigen Erfolge der deutschen Mannschaft berichtet, meldet sich das E-Mail Programm meines angebissenen Apfels.
Es ist kein Newsletter sondern ein Hilferufe einer Frau aus dem hohen Norden.
Sie beschreibt ihre Schmerzsituation und ihre Zweifel an meiner im Internet angebotenen Selbsttherapie. Ich verstehe ihre Situation sehr gut. Zwischen den Zeilen lese ich ihr eigentliches Anliegen – sie sucht Rat und Hilfe.
Was tun, wenn sich jeder Weg durch Zweifel verschliesst?
Viele Menschen habe Ideen und wollen etwas tun aber plötzlich überkommt sie der Zweifel. Geht das gut? Ist das Richtig? Taugt das etwas? Bin ich der Typ? Kann ich das?
Es gibt eine Studie, die sich diesem Thema annimmt und eine Lösung testet. Man soll bei Zweifeln den Kopf schüttlen (so wie das Nein-Kopfschütteln). Angeblich soll das funktionieren. Gut, man kann es ja mal ausprobieren.
In einer Serie hier auf EinfachGemacht habe ich einen systematischen Ansatz vorgestellt, der wirklich super gut funktioniert.
In dem konkreten Fall steht jedoch etwas anderes im Vordergrund: Das Vertrauen gegenüber fremden Menschen – ob beim Kauf eines Produktes oder bei der Begegnung irgendwo auf diesem Planeten.
Vertrauenswürdigkeit checken – Zweifel beseitigen
Ich selbst habe schon viele Pleiten erlebt, z.B. im Internet ein Geburtstagsgeschenk bestellt und Wochen auf die Lieferung gewartet – während der Bestellung und Wartezeit war das Produkt im Status „sofort lieferbar“.
Der Mail-Verkehr während der Wartezeit war…. OK, ich erspare Ihnen das!
Die Dame aus dem hohen Norden war in der gleichen Situation. Sie stöberte durch das Internet, auf der Suche nach einer dringend benötigten Hilfe für Ihre Schmerzen. Sie konnte sich durch die vielen Super-, Hyper-, Unvorstellbar- und Weltsensationsangebote von gar nichts mehr überzeugen lassen.
Sie hatte die spontane Idee, einen Vertrauenswürdigkeit-Check zu machen. Sie schrieb mich an und haute mir ihre Vorurteile und Bedenken um die Ohren.
Wir haben ein paar Mails miteinander ausgetauscht – mitten in der Nacht. Ich konnte ihr Vertrauen gewinnen und ich bin sehr froh, dass sie mir dazu die Gelegenheit gegeben hat.
Machen Sie das gleiche! Stülpen Sie nicht einfach eine negative Erfahrung oder Eindruck auf alles andere.
Wenn Sie Zweifel über etwas haben, dann verifizieren Sie!
Sprechen Sie Menschen an, schreiben Sie eMails oder telefonieren Sie mit einer Hotline. Gewinnen Sie einen Eindruck darüber, wie seriös oder ernsthaft ein Mensch an Ihnen interessiert ist.
Wollen Sie zum Beispiel ein Auto kaufen, dann rufen Sie doch vorher mal bei dem Händler an und fragen Sie nach einem kurzfristigen Werkstatt-Termin, weil Sie in Urlaub fahren wollen. Oft gibt es nach dem Anruf keinen Zweifel mehr…
Folgen des Zweifelns
Das geringste Problem des Zweifelns ist, dass Sie vielleicht nie ein Produkt kaufen das Sie eigentlich wollen bzw. brauchen, um glücklich zu werden. Das größte Problem ist, dass Ihr Selbstvertrauen und Umfeld auf Dauer zerbricht.
Zweifel ist im Grunde nichts anderes als die Fähigkeit, Dinge oder Menschen richtig einzuschätzen. Man vertraut nicht (mehr) auf seine eigene Urteilsfähigkeit, was sich in allen Lebensbereichen auswirkt.
Wenn Sie häufig ins Zweifeln geraten, dann brechen Sie sofort ab und überlegen sich einen Vertrauenswürdigkeit-Check!
Vergleichen Sie das Ergebnis mit Ihrer Einschätzung. Nehmen Sie das Ergebnis dann als Bestätigung für Ihre Einschätzungsfähigkeit bzw. versuchen Sie herauszufinden, worauf Sie beinahe „reingefallen“ wären.
Sehen Sie das ganze als eine Art Spiel, dessen Regie Sie in den Händen haben.
Der Dame aus dem hohen Norden geht es übrigens wieder sehr gut (ohne ihre Rückenschmerzen) und wir tauschen noch hin und wieder eMails aus.
Sollten Sie mich einmal dem Vertrauenswürdigkeit-Check unterziehen wollen, dann schreiben Sie mir einfach eine eMail 😉