Machen Sie es mal hinten!

By Volker Horbach


Machen Sie es mal hintenZugegeben, normalerweise spielt sich alles vorne ab und es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass das auch so seine Richtigkeit hat.

Irgendwann kommt jedoch der Tag, an dem uns etwas auffällt. Dieses etwas macht uns Sorgen und vielleicht auch schon zahlreiche Schwierigkeiten. Wir fragen uns, wie das so plötzlich kommen konnte und wie wir das jemals wieder los werden sollen.

Warum ist mir das nicht früher aufgefallen? Hätte ich das verhindern können?

Ja, Sie können das verhindern!

Wir machen alle möglichen Aktivitäten vor unserem Körper, ob das Lesen, Spülen, Arbeiten, Dinge hochheben oder sonstiges ist. Unsere Arme sind nach vorne gerichtet, ebenso wie wir unseren Kopf nach vorne und unten halten.

Was passiert da mit uns und unserem Körper?

Wenn wir einen oder beide Arme nach vorne bewegen spannen sich Brustmuskulatur und vordere Schultermuskeln an. Gleiches gilt für die Kopfhaltung, wenn der Kopf nach vorne bzw. unten gehalten wird (nur eben mit anderen Muskeln).

Wir können das Ergebnis selbst an uns testen. Lassen Sie doch mal den Arme locker nach unten hängen. Betrachten Sie die Haltung Ihrer Finger.

Hängen die Finger ausgestreckt nach unten oder sind sie leicht in Richtung einer Faust gebeugt?

Ist letzteres der Fall, dann liegt das einfach an der Tatsache, dass wir immer und immer wieder mit unseren Händen zupacken und die Finger nur sehr selten ausstrecken.

Vergleichen Sie auch mal die Haltung der Finger an beiden Armen. Sehen Sie an der Beugung der Finger, ob Sie Rechts- oder Linkshänder sind?

Bei den Armen ist die Reaktion ähnlich wie bei den Händen und Fingern – mit einer Ausnahme:

Die Auswirkungen der permanenten Ausrichtung der Arme nach vorne zeigen sich in der gesamten Körpergeometrie!

Kurz gesagt: Die Schulter wandern nach vorne und der obere Rücken wird rund. Schmerzen im Bereich der vorderen und hinteren Schulter, Nacken, zwischen den Schulterblättern sowie Schmerzen in unterem Rücken und Becken sind die Folge.

Was sollten Sie machen?

Wirken Sie den Problemen entgegen – am besten testen Sie gleich wie es um Ihre Schultern bestellt ist.

Stellen Sie sich dazu seitlich vor einen Spiegel und kontrollieren Sie die Lage der Schultern. Sind die Schultern bereits in einer Linie mit dem Kinn oder sogar noch weiter nach vorne (Richtung Brustkorb), dann ist es höchste Zeit zu beginnen!

Vermutlich werden Sie dann bereits verschiedene körperliche Beschwerden bzw. Bewegungseinschränkungen haben. Fangen Sie an, verschiedene Dehnungsübungen zu machen, bei denen der Oberkörper und Kopf bzw. die Arme hinter den Körper bewegt werden.

Machen Sie die beiden Übungen, die ich in dem Artikel über die beste 10 Sekunden Rückenübung vorgestellt habe.

Sie werden nach den beiden Übungen sofort den Unterschied in der Körperhaltung spüren. Machen Sie diese Übungen regelmässig – am besten immer mal wieder zwischendurch gemacht – ohne Trainingszeiten und Ausreden.

Natürlich gilt das auch für die Hände und Beine. Strecken Sie Ihre Finger häufiger mal ganz aus. Bewegen Sie die Beine einfach mal so, wie es der Körper zulässt – vollständig das Bein im Knie beugen, ausstrecken, Bein nach außen, innen, vorne und hinten bewegen.

Zuallerletzt noch ein Goodie: Wenn Sie sich bewußt über Ihre einseitigen täglichen Bewegungen sind und auch die gegensätzlichen Bewegungen machen, beugen Sie optimal einer Arthrose vor!

 

 

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