Selbstbehandlung von Triggerpunkten?

By Volker Horbach


Update: klicken Sie auf das Bild und sehen Sie, wie man Triggerpunkte selbst behandelt!

Bevor ich etwas zur Selbstbehandlung von Triggerpunkten sage, muß ich erst mal erklären was Triggerpunkte eigentlich sind. Im Wesentlich handelt es sich hierbei um Verletzungen bzw. Störungen einzelner Muskelfasern. Eine Muskelfaser ist gleichzusetzen mit einer mehrkernigen (Muskel-) Zelle, der Grundeinheit eines Muskels. Sie zieht sich beim Anspannen des Muskels zusammen und dehnt sich ohne Anspannung des Muskels wieder in ihre ursprüngliche Länge. Ein Muskel besteht aus einer Vielzahl von einzelnen Muskelfasern, die selbst wiederum in Gruppen (Muskelfaserbündeln) organisiert sind.
Ganz einfach gesagt, entstehen Triggerpunkte durch Überlastung genauso wie durch Unterforderung. Das Ergebnis ist eine oder mehrere dieser Muskelfasern, die sich nicht mehr normal Anspannen und Dehnen können.
Die Wirkung solch einer Störung, also eines Triggerpunktes, können sehr vielseitig sein. Da können Muskelfasern verkleben oder unter Dauerstrom stehen. Was genau vorliegt kann man nicht genau sagen und die wissenschaftlichen Forschungen dauern immerhin schon etliche Jahrzehnte an. Was man allerdings genau sagen kann ist die Tatsache, daß diese Triggerpunkte verschiedene Schmerzzustände auslösen können. Das können Schmerzen direkt an Ort und Stelle sein oder auch weiter entfernt, wobei man dann von sogenannten Satelittentriggerpunkten spricht. Es ist tatsächlich so, daß diese erhebliche Probleme machen können. Das reicht von Kopfschmerzen über Tennisellenbogen und von Atemproblemen bis Zähneknirschen. Selbst Krankheitsbilder wie Fibromyalgie behandeln viele Therapeuten ausschliesslich durch Orthopraktik (Triggerpunktmedizin). Ich selbst diagnostiziere sehr viele Triggerpunkte in meiner täglichen Praktik.

Erfahrungsgemäß sind Triggerpunkte jedoch nicht alles. Ihr Entstehen ist in der Regel verbunden mit anderen Störungen, wie zum Beispiel im Bereich der Faszien oder mangelnde Dehnbarkeit in ganzen Muskelketten. Eine Selbstbehandlung, der Therapeut ist ja auch nur ein Mensch, funktioniert, jedoch nur als ein Bestandteil der Behandlung. Ein Kochbuch zur Selbstbehandlung gibt es nicht. Es zwar sehr gute Bücher zu dem Thema und sogar ganze Poster, aber das war es auch schon. Hilfsmittel gibt es ebenso viele wie Massagestäbe oder gebogene Stangen, mit denen man sich selbst auf der Rückseite des Körpers behandeln kann, sowie verschiedene (überteuerte) Schaumstoffrollen. Aus meiner Erfahrung nimmt man einfach einen Tennisball, den man für die Behandlung auf der Körperrückseite einfach in einen Strumpf bzw. eine Strumpfhose steckt. Bequem, billig und funktionell. Bei all dem, ist jedoch zu wissen, daß jeder Triggerpunkt ein wenig anders auf eine bestimmt Behandlungsform anspricht.

Bitte unbedingt Update am Ende des Artikels lesen – es lohnt sich!

Die Behandlung von Triggerpunkten kann auf verschiedenen Wegen stattfinden. Man kann ihn einfach eine Zeit lang gedrückt halten oder man macht streicht den Triggerpunkt im Verlauf der Muskelfasern (hierbei streicht man nicht über die Haut, sondern bewegt den Triggerpunkt). Infiltrationen mit einem Lokalanästetikum (Betäubungsmittel), also injizieren mittels Spritze gehört genauso dazu wie eine Stoßwellentherapie (die ich z.B. auch manuell mittels eines Activator mache). Welche Methode wirkt, hängt von der Art der Störung, Dauer und Anzahl der Muskelfasern ab. Auch die Form des betroffenen Muskels ist wichtig, also wie die Muskelfasern im Körper verlaufen. Sie sehen schon, es ist ein komplexes Thema und wie gesagt, es gilt zu diagnostizieren ob der Triggerpunkt eher Huhn oder Ei ist (Folge oder Ursache).

Führt man nun also eine Selbstbehandlung durch, dann ist diese vergleichbar mit einem Selbstversuch einer bestimmten Therapieform. Das könnten Sie auch z.B. mit Akupunktur machen. Es gibt genug Bücher und entsprechende Nadel frei verkäuflich. In der Medizin gibt es einen Begriff, der einiges über mögliche Konsequenzen aussagt. Er nennt sich Behandlungsfehler. Natürlich würden Sie sich nicht selbst anzeigen, aber Sie können durchaus vorhandene Schäden verschlimmern, wenn die Ursache z.B. nicht in einem Triggerpunkt liegt oder Sie diesen falsch behandeln.

Die Mode, selbst Hand anzulegen ist aus meiner Sicht nachvollziehbar. Zu viele Therapeuten arbeiten zu sehr fixiert auf einzelne Therapieansätze. Die Patienten bekommen nicht die Hilfe, die sie benötigen und damit dauerhafte Schmerzfreiheit.
Trotzdem sollten Sie die Hoffnung nicht aufgeben (Vielleicht sollte ich mal den Versuch eines Therapeutentesters angehen..). Ein guter Therapeut wird Sie ganzheitlich untersuchen und behandeln. Mich fragten schon Patienten, warum Sie bei einem Ersttermin 2 Stunden einplanen müssen, obwohl es keine Wartezeiten gibt! Das braucht halt alles seine Zeit und vielleicht können Sie allein daran festmachen, wie umfänglich ihr Therapeut arbeitet. Ein schlechter Ansatz, gebe ich zu.

 

Update

In meiner Praxis habe ich eine interessante Erfahrung gemacht. Nachdem ich die Muskulatur auf Verkürzungen getestet und ggfs. wiederhergestellt habe, waren auch vorher diagnostizierte Triggerpunkte verschwunden.

In der Konsequenz bedeutet das, dass die Behandlung von Muskelverkürzungen auch zur Entstörung eines Triggerpunktes führen kann. Eine wissenschaftliche Begründung hierfür gibt es nicht – spielt meines Erachtens aber auch keine Rolle, wenn es funktioniert!

Das Beste zum Schluß. Die Technik, um Muskelverkürzungen zu therapieren gibt es und heißt TriggerpunktPlus .

Ich setze TriggerpunktPlus in meinen Videokursen ein.  Wenn Sie diese Technik also lernen wollen und zugleich die Prinzipien einer erfolgreichen Schmerztherapie des Bewegungsapparates, sind Sie in den Kursen genau richtig. EinfachGemacht ist mein Motto und so können Sie die Kurse bequem und jederzeit zuhause oder auf Reisen machen.

Einen Vergleich zwischen Triggerpunkten und TriggerpunktPlus habe ich in folgendem Artikel zusammengestellt – hier finden Sie auch eine Entscheidungshilfe, mit was Sie am besten anfangen sollten: 1×1 Das grüne Buch oder bewegende bilder.

Nähere Informationen zu TriggerpunktPlus gibt es hier: TriggerpunktPlus

Die Videokurse finden Sie hier:  Selbsttherapien

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